Michael Heinecke
Christian Kreitschmann
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Im Projekt Studier- und Medienkompetenz Online des Universitätskollegs der UHH wurde ab 2013 ein Workflow zur Produktion von Lernmodulen als Open Educational Ressources gesucht. Kriterien waren:
Aktuell werden für Lernmaterial meist Dokumente im Portable Document Format, kurz PDF genutzt. Die Zukunft des Lernmaterials sollte nicht das PDF sein. PDFs sind ursprünglich als Format zur Auslieferung von Dateien an Druckereien entwickelt worden. PDFs teilen folgende Eigenschaften:
Digitale Skripte basieren auf offenen Technologien. Das Konzept beschreibt einen Workflow, weniger ein Produkt.
Komponenten des Workflows zur Erstellung digitaler Skripte
Alle Eigenentwicklungen des Bereichs Digitalisierung in der Lehre MIN (DL.MIN) sind Open Source und werden in GitHub-Repositories veröffentlicht.
Hier eine kurze Checkliste um alle Teilnehmer für die nächste Phase startklar zu machen. Alles gecheckt?
Markdown ist eine Auszeichnungssprache, mit der sich maschinenlesbarer Text z.B. für die Ausgabe im Web formatieren und strukturieren lässt. Markdown ist im Vergleich zu HTML wesentlich einfacher gehalten und ähnelt dabei der Wiki-Syntax oder auch typischen Schreibgewohnheiten beim Verfassen von E-Mails. Markdown benötigt ausgesprochen wenig Software: Markdown-Dokumente können in jedem einfachen Texteditor erstellt und mit der Dateiendung .MD gespeichert werden. Damit geht ein grundsätzlicher Vorteil einher: ablenkungsfreies Schreiben. Mittlerweile gibt es aber auch für alle Plattformen (WIN/MAC/Linux) und mobile Geräte Editoren, die praktische Zusatzfunktionen bieten (z.B. automatische Vervollständigung, farbliche Hervorhebung, Preview-Fenster, …) sowie eine Reihe von Online-Editoren. Mit Markdown verfasste Inhalte sind naturgemäß sehr schlank gehalten (kleine Dateien und reduzierter Code), in vielen Plattformen direkt lesbar und anwendbar - und sie lassen sich leicht in andere Formate wie bspw. HTML, PDF, ePub oder LaTeX exportieren. Aufgrund der einfachen Syntax und der genannten Vorteile eignet sich Markdown sehr gut als Ausgangspunkt für die Erstellung digitaler Skripte.
Links:
Markdown-Code innerhalb dieses Skriptes - die "Ausführung" ist hier unterdrückt:
# Überschrift 1
</section>
<section markdown="1" name="Überschrift 2">
##<!--no-section-->Überschrift 2
</section>
<section markdown="1" name="Überschrift 3" class="sub">
###<!--no-section-->Überschrift 3
####<!--no-section-->Überschrift 4
Ein normaler Absatz wird mit einer Leerzeilen davor abgetrennt.
*ein Stern vor und nach Bereich macht kursiv* und
**Zwei Sterne machen fett**.
Ein Zeilenumbruch geht mit drei Leerzeichen.
> Ein Zitat wird mit dem Pfeil markiert.
> Dann wird es etwas eingerückt
* Aufzählung
* geht mit Stern
* und Leerzeichen
1. Nummerierung
2. geht mit
3. Zahlen und Punkt
4. und Leerzeichen
![Alt-Text für eine Abbildung](NameDesBildes.jpg)
[Bezeichnung für einen Link](http://www.urlEinesLinks.html)
<http://www.schnell_Link_Ohne_Bezeichner.html>
Code-Blöcke werden mit vier Leerzeichen (tab) vor der Zeile markiert.
So kann man dann alle Zeichen verwenden,
die sonst für Markdown etwas bedeuten.
Online-Editor dillinger.io:
Atom mit Markdown (links) und Preview-Fenster:
Als nächsten Schritt wollen wir eine erste Version eines funktionierenden Digitalen Skriptes erstellen. Hierzu werden wir mittels des installierten Paketes atom-elearn.js einen HTML-Export durchführen.
Wir nutzen zum Erstellen der HTML-Datei und der Ordnerstruktur mit den benötigten JavaScript- und CSS-Dateien das Package elearn.js im Atom-Editor.
Beim Ausführen des Befehls Save as HTML wird aus der aktiven Markdown-Datei eine HTML-Datei geschrieben, die benötigten HTML-Sniplets zusätzlich eingefügt und die benötigte Ordnerstruktur mit allen benötigten Dateien erstellt. Hierzu können vor dem Export einige Optionen gewählt werden.
Eine HTML-Seite sollte ein paar grundlegender Metadaten beinhalten. Der Angaben stehen in der fertigen Datei im <head>
Bereich. Das eleran.js Atom-Paket füllt die Daten automatisch aus. Hierzu muss der Makdown-Date folgender Abschnitt ein hinzugefügt werden:
---
Author: Name Author
Description: Enter Descriptions
Keywords: Key, Words
---
Die HTML-Seite wird durch Sektionen in mehrere Abschnitte unterteilt, durch die sich der Nutzer blättern kann. Durch das learn.js Atom-Packet werden Sektionen im HTML automatisch hinzugefügt.
<section name="meine erste Section">
</section>
Sektionen können verschachtelt werden, um eine Hierarchie zu erzeugen.
<section name="obersektion">
Inhalt...
<section name="untersektion 1"> Inhalt ...</section>
<section name="untersektion 2"> Inhalt ...</section>
</section>
Das elearn.js Paket kann Sektionen automatisch bei Überschriften erzeigen. Die Überschriftenebene für diese automatische Unterteilung kann man in den Einstellungen vom Paket genauer definieren.
Wenn ich viele Überschriften mit wenig Inhalt habe kann ich die Anzahl der Sektionen reduzieren, damit nicht zu leere Seiten entstehen.
###<!--no-section-->Meine Überschrift, die nicht unterteilen soll <!--no-section-->
|||Name_Section|||
Anhand der Sektionen kann an beleibiger Stelle des Dokuments eine Übersicht aller Sektionen eingefügt werden. Fügen Sie folgende Zeilen an der gewüncshten Stelle in das Markdown-Dokument ein:
<div id="content-overview" class="kachel">
<!-- Keep this empty. This will be automatically generated. -->
</div>
Der oben Stehende Code erzeigt eine Kachel-Ansicht der Übersicht, ohne class="kachel"
wird eine Liste mit Hyperlinks auf die Sektionen generiert.
Im Wiki des Atom-Pakets auf GitHub finden Sie ausführliche Informationen zu Erweiterungen der Syntax. Wiki Atom-elearnjs
elearn.js bietet eine ganze Reihe von interaktiven Elementen.
Als Beispiel soll hier eine Bilder-Slideshow dienen. Die Interaktiven Elemente werden als vereinfachter html-Code in das Markdown-Dokumnet eingefügt. Folgende Slideshow
wird durch diese Codezeilen eingefügt.
<div class="slider">
<ul class="img-gallery">
<li>
<img src="assets/img/Additiv0.png" alt="Rot und Blau" />
<p>Wir haben hier zwei Farbflächen, deren Farbe sich additiv mischen soll. Wissen sie das Ergebnis schon? </p>
</li>
<li>
<img src="assets/img/Additiv1.png" alt="Rot addiert zu blau" /><p>Sie fühlen sich jetzt sicher bestätigt, da sie ein Violett erwartet haben. Doch die additive Farbmischung verhält sich für uns oft ungewohnt. Fügen wir Grün hinzu. </p>
</li>
<li>
<img src="assets/img/Additiv2.png" alt="Grün hinzu addiert" /><p>Die Schnittfläche aller Farben ist jetzt weiß. Doch Rot und Grün ergibt hier Gelb. Fügen wir noch weiter das Violett hinzu.</p>
</li>
<li>
<img src="assets/img/Additiv3.png" alt="Grün hinzu addiert" /><p>Es ist zu merken, dass die Schnittflächen aller Farben eben noch nicht ganz weiss war. Jetzt erscheinen viele verschiedene helle Farbabstufungen. Wie würden wir hier Schwarz hinbekommen?</p>
</li>
</ul>
</div>
Kopieren sie sich diesen Code und erstellen Sie eine eigene Slideshow.
Bei der Ausgabe als PDF werden die Bilder untereinander angezeigt.