Hybride Lehrszenarien umsetzen

In diesem Tutorial werden Ihnen verschiedene Lösungen zur Umsetzung eines hybriden Lehrszenarios dargestellt. Hierbei wird für die Lehrenden der MIN-Fakultät auf Hardware verwiesen, die vom DL.MIN im Hardwareverleih-Lehre der UHH zur Verfügung gestellt werden.

HybridesSetting

V1.1 10-2021 | Michael Heinecke | DL.MIN | Universität Hamburg
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Video: Überblick hybride Lehrszenarien

In dem folgenden Video erhalten Sie einen schnellen Überblick über die wichtigsten hybriden Szenarien und der dabei einzusetzenden technischen Lösungen.

Was verstehen wir unter "hybrid"

Die hybride Lehre wird als synchrone Vermischung von Online- und Präsenzlehre verstanden. So wäre bei einer Lehrveranstaltung ein Teil der Teilnehmer:innen in Präsenz mit dem Lehrenden zusammen in einem Raum der Bildungseinrichtung, ein anderer Teil nähme aus der Ferne mit Hilfe digitaler Kommunikationswerkzeuge zeitgleich an dem Unterrichtsgeschehen teil. Es handelt sich hierbei nicht um eine didaktisch motivierte Methode, sondern um eine organisatorische Erleichterung einer Lehrveranstaltung durch digitale Werkzeuge.

Insbesondere durch die Regelungen für den Präsenzbetrieb unter Pandemiebedingungen haben viele Lehrenden den Anspruch, auch die Studierenden zu erreichen, die die Räumlichkeiten der UHH nicht betreten können. Hierzu werden hybride Lehrszenarien angestrebt.

Verschiedene Arten von Veranstaltungen als Rahmenbedingung

Die verschiedenen Lösungen für hybride Lehrszenarien orientieren sich daran, wie groß die geplanten Lehrveranstaltungen in Teilnehmerzahlen sind, welche Medien oder Objekte präsentiert werden sollen und wie interaktiv die Lehrmethode geplant ist.

  • Größe
    • Hybride Kleinveranstaltung (Seminar, Praktikum, Übung etc.)
    • Vorlesung mit Liveübertragung
    • Gemeinsamer Videochat in Kleingruppen
  • Präsentation
    • Digitale Präsentationsfolien
    • Handschriftliche Präsentation
    • Vorführung von Experimenten oder Objekten
  • Interaktivität
    • Niedrige Interaktivität (z.B. gelegentliche Rückfragen)
    • Mittlere Interaktivität (z.B. vom Lehrenden gestellte Fragen werden im Plenum diskutiert)
    • Hohe Interaktivität (z.B. Teilnehmer:innen werden zur Gruppenarbeit aufgeteilt)

Wir gehen davon aus, dass in der Regel die Größe der Veranstaltung mit der Interaktivität eng zusammenhängt. Daher sind im Folgenden die Werkzeuge für höhere Interaktivität bei den Kleinveranstaltungen aufgeführt.

Vorlesung mit Liveübertragung

Die großen Veranstaltungen an einer Universität sind in der Regel Vorlesungen. Diese zeichnen sich traditionell durch ein geringes Maß an Interaktivität aus, meist referiert ein:e Dozent:in zu einem Thema und präsentiert dazu etwas. Daher sind bei der Umsetzung einer hybriden Vorlesung vor allem eine gute Übertragung der Präsentationsinhalte und des Tones wichtig.

Szenario: In einem Hörsaal befinden sich der Lehrende und ein Teil der Teilnehmer:innen. Die restlichen Teilnehmer:innen können den Lehrenden und ggf. seine Präsentation oder Tafelanschrieb in einem Videostream mitverfolgen. Neben dem Vortrag werden in einigen Vorlesungen auch Exponate gezeigt oder Experimente durchgeführt, deren Bild ebenfalls live übertragen werden kann.

Über einen Rückkanal in Form eines Chats oder geteilten Texteditors können die Remote Teilnehmer:innen Fragen stellen, die ein:e Vertreter:in für sie im Hörsaal dem Lehrenden stellt. Fragen aus dem Präsenz-Publikum wiederholt der Lehrende für die Remote Teilnehmer:innen noch einmal.

Eine Audio oder Videoübertragung aller Teilnehmer:innen ist hier nicht vorgesehen. Eine Aufzeichnung findet ggf. statt, wird aber nur den Teilnehmenden mit Passwortschutz zur Verfügung gestellt.

Schematische Darstellung eines Aufbaus in einer hybrid durchgeführten Vorlesung Abbildung: Skizze eines hybriden Vorlesungsszenarios. Es ist der Hörsaal von oben zu sehen. Die Mikrofone und die Kameras sind nur auf den Lehrenden oder gerichtet.

Festinstallationen

In einigen Hörsälen an der UHH wird zur Zeit Medientechnik für Liveübertragung und Aufzeichnung fest installiert. Dies sollte die Liveübertragung von Vorlesungen erheblich vereinfachen. In folgenden Hörsälen der MIN-Fakultät werden bis zum WiSe 21/22 Festinstallationen durchgeführt:

  • Carl-von-Linné Hörsaal (Ohnhorststraße 18)
  • Hörsaal der Zoologie (MLK 3)
  • Chemie Hörsaal A (MLK 6)
  • Chemie Hörsaal B (MLK 6)
  • Hörsaal Pharmazie (Bundestrasse 45)
  • HS 1 Geomatikum (Bundesstrasse 55)

In diesen Hörsälen soll es per Knopfdruck möglich sein, eine Aufnahme oder einen Livestream zu starten. Über ein USB-Kabel lässt sich die Anlage über den Laptop des Dozierenden als Quelle in einem Webmeeting einbinden.

Mediensteuereung Abbildung. Prototyp der Mediensteuerung für die Festinstallationen in den Hörsälen.

Eine Dokumentation der Anlagen ist vom RRZ in Arbeit. Bei Fragen zu den Festinstallationen melden Sie sich gerne bei uns unter dl.min@uni-hamburg.de.

Installierte Medientechnik:

  • 1-2 PTZ-Kameras mit Presets
  • Streaming-Encoder/Recorder (Epiphan Pearl 2)
  • HDMI-Capturecard (Blackmagic Webpresenter)
  • Funkstrecke und Handmikrofon
  • Digitaler Soundprocessor
  • Crestron Mediensteuerung mit Touch Display
  • ggf. ein Präsentationsrechner mit Pen Display
  • ggf. Raummikrofon
  • ggf. zusätzlicher Monitor

Streaming aus dem Hörsaal mit mobiler Hardware

In den Räumen, in denen (noch) keine Festinstallation stattfindet, muss mit einem mobilen Set das Geschehen eingefangen werden. Dies entspricht in etwa dem Verfahren, welches wir seit längerem für die Aufzeichnung von Vorlesungen einsetzen (Lecture2Go). Ein solches mobiles Set muss von einer Hilfskraft auf- und abgebaut und während der Vorlesung die Kamera geführt werden.

Ein solches mobiles Aufnahmeset besteht aus folgenden Komponenten:

  • Kamera (Sony PXW.Z90)
  • Switch/Encoder (Epiphan Pearl Mini)
  • HDMI-USB-Capture (Blackmagic Web Presenter)
  • Mikrofon-Funkstrecke (Sennheiser EW 512P G4 - AW+)
  • ggf. HDMI-VGA-Wandler
  • ggf. zweite Kamera oder anderes bildgebendes Gerät
  • ggf. Switch (z.B. Blackmagic ATEM Mini)
  • ggf. Tablet für die Moderation der Remote Teilnehmer

Zur Zeit befinden sich fünf solche Aufzeichnungskits in der MIN-Fakultät, wir rechnen mit zwei weiteren bis zum Start des Wintersemesters 2021. Versuchen Sie, für die Nutzung der mobilen Sets studentische Hilfskräfte zu akquirieren. Wir kümmern uns um die Hardware, Schulung und Betreuung der Hilfskräfte.

Melden Sie sich, wenn bei Ihnen Bedarf für eine Aufzeichnung mit mobiler Hardware besteht unter dl.min@uni-hamburg.de.

Software zur Übertragung von Vorlesungen

Zur Übertragung der Videodaten ist ein Webmeeting-Service wie BigBlueButton (BBB) oder Zoom geeignet, insbesondere, wenn der Lehrende digitale Präsentationsfolien zeigt. Diese können einfach per Screensharing über den Webmeetingdienst übertragen werden.

Sobald ein Stream aus dem Hörsaal übertragen wird, ist es dringend zu vermeiden, dass ein anderer Client in dem Raum diesen Stream empfängt und den Ton oder das Mikrofon eingeschaltet hat. Es kommt sonst zu sehr unschönen Echos oder sogar Rückkopplungen. Weisen Sie am besten darauf in Ihrer Veranstaltung hin. Alle anderen Geräte im Hörsaal: Ton und Mikrofon aus!

Die Vorlesungen, bei denen an der Tafel mit Kreide präsentiert wird, müssen mit kontrollierter hoher Videoqualität übertragen werden. Daher ist es bei diesen Vorlesungen besser, wenn das Video direkt aus dem Encoder (Epiphan Pearl) zu einem Streamingserver geleitet wird. Gerade in der Mathematik wird dieses Vorgehen geplant, ein geeigneter Streamingserver wird vom PhysNet zur Verfügung gestellt. Unter den Livestreams werden Etherpads eingebunden, auf denen die Remote Teilnehmer:innen kollaborativ mitschreiben und kommentieren können.

Hier ein Beispiel für eine solche Streamingseite: http://phystream-web.physnet.uni-hamburg.de/minstream1.htm

Eine Aufzeichnung einer solchen Liveübertragung ist direkt im Hörsaal auf der Pearl oder auf einem Laptop mit OBS möglich. Bei Aufzeichnungen dürfen die Teilnehmer:innen weder zu hören noch zu sehen sein! Bei Livemitschnitten wird meistens ein passwortgeschützter Zugang zu Aufzeichnungen eingerichtet.

Unterstützung bei der Übertragung von Vorlesungen

Melden Sie sich bei uns unter dl.min@uni-hamburg.de, wenn Sie Fragen zur Liveübertragung einer Vorlesung haben. Gegebenenfalls machen wir mit Ihnen im Vorfeld eine Begehung der Räumlichkeiten und informieren Sie, welche verschiedenen Möglichkeiten zur Liveübertragung zum jetzigen Zeitpunkt möglich sind und was am besten zu Ihrem Szenario passt.

Bei etwas aufwändigeren Vorhaben wäre es sehr hilfreich, wenn Sie eine studentische Hilfskraft zur Unterstützung stellen könnten oder auch Studierende benennen können, die ggf. Interesse an einer solchen Hilfstätigkeit hätten.

Hybride Kleinveranstaltung (Seminar, Übung, …)

Bei kleineren Veranstaltungen nimmt in der Regel die Interaktion zwischen den Teilnehmer:innen untereinander und mit dem Lehrenden zu. Die Didaktik ist hier stärker auf den Diskurs ausgelegt, eine aktive Beteiligung der Studierenden ist dabei essenzieller Bestandteil des Lehrszenarios. Daher müssen in einem hybriden Aufbau Wort- und möglichst auch Bildbeiträge der Studierenden und des Lehrenden für alle hör- und sehbar sein – online und im Veranstaltungsraum. Diese Veranstaltungen werden in der Regel nicht, oder nur teilweise die Präsentationsanteile, aufgezeichnet,

Szenario. In einem Labor oder Seminarraum trifft sich der Lehrende mit einem Teil der Teilnehmer:innen. Die anderen Teilnehmer:innen sind per Webmeeting hinzugeschaltet. Es werden kleinere Experimente und Geräte gezeigt, Kurzvorträge mit Präsentation oder an der Tafel gehalten und diskutiert. Alle Teilnehmer:innen sollten alle anderen hören und ggf. auch sehen können. Der Lehrende moderiert die Diskussion. Die zwei bis vier Teilgruppen der Teilnehmer:innen wechseln sich mit dem Präsenzunterricht regelmässig ab.

Schematische Darstellung eines Settings in einer hybrid durchgeführten Vorlesung Abbildung: Skizze eines hybriden Szenarios einer Kleinveranstaltung. Es ist der Veranstaltungsraum von oben zu sehen. Die Mikrofone und die Kameras sollen sowohl den Lehrenden als auch alle Teilnehmer:innen erfassen können.

Benötigte Hardware

  • Laptop
  • Mittelgroße Wekonferenzanlage (z.B. Logitech Rally, Group oder Meetup)
  • Beamer und/oder großes Touch Display (ggf. auf Rollstativ)
  • ggf. zusätzlicher fest installierter Mini-PC
  • ggf. eine weitere Kamera (Dokumentenkamera, digitales Mikroskop,…)
  • ggf. weiteres Mikrofon
  • Netzwerkanschluss

Webkonferenzanlage im Informatikum Abbildung: Webkonferenzanlage mit C-Touch Display und Logitech Rally.

An einigen Standorten der UHH sind Webkonferenzanlagen mit Touch Displays auf Rollstativen verfügbar (z.B. im Fachbereich Mathematik und Informatik). Diese bestehen aus einem C-Touch Display, einer Logitech Rally Plus und einem eingebauten PC. Informieren Sie sich bei Ihrer Fachbereichs-IT oder den entsprechenden Ansprechpartnern in der Fachbereichsverwaltung nach dem Schlüssel zu den Anlagen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu den Webkonferenzanlagen können sie hier finden:

Bei diesem Aufbau sollte der Lehrende sich zwei Mal in den Meetingraum einwählen, einmal mit seiner Kennung von seinem Laptop aus, und einmal als Gast über das Webkonferenzsystem. Durch den zusätzlichen Rechner und Monitor der Webkonferenzanlagen haben Sie den Vorteil, dass von dem Laptop nur die Präsentation über den Beamer gezeigt und per Screenshare übertragen werden muss. Alles andere, wie die Übertragung des Videobildes und des Tones, wird über das Webkonferenzsystem vorgenommen.

Falls an Ihrem Standort keine oder nicht genügend Webkonferenzlösungen verfügbar sind, können sie geeignete Geräte im Hardwareverleih-Lehre ausleihen. Diese werden dann als "Webcam" per USB an dem Laptop des Lehrenden angeschlossen. Der Laptop sollte möglichst per LAN-Kabel mit dem Internet verbunden werden, um eine stabile Übertragung zu gewährleisten.

Folgende Geräte wären für den Einsatz in Kleinveranstaltungen geeignet:

Bei diesen mobilen Lösungen haben Sie vermutlich nur die Präsentationsfläche über den Beamer zur Verfügung. Entweder haben Sie bei einer Präsentation dann nicht die ganze Fläche des Präsentationsbildes zur Verfügung, da zusätzlich die Remote Teilnehmer:innen gezeigt werden müssen, oder Sie blenden diese bei Vortragsanteilen aus und zeigen sie nur in Diskussionsphasen.

Software für hybride Kleinveranstaltungen

Webmeeting Dienst – Zur Übertragung von Bild und Ton bieten sich die üblichen Webmeetingdienste BigBlueButton oder Zoom an. Beide Plattformen besitzen auch die Möglichkeit von Kleingruppenarbeit über Breakout-Räume. Der Vorteil von BBB wäre, dass der Lehrende problemlos mehrere Kameras übertragen kann, etwa bei Praktika oder Ähnlichem. Der Vorteil des Zoom Clients ist die Funktion, von iPads oder Dokumentenkameras zu präsentieren.

Es können gegebenenfalls weitere Werkzeuge sinnvoll eingesetzt werden, etwa zur Zusammenarbeit in Kleingruppen, gemeinsamen Brainstorming, Arbeit am Whiteboard oder spontane Befragungen. Für einige dieser Aufgaben bieten die Webmeeting Dienste passende Werkzeuge an. Reicht deren Umfang oder Funktionsweise nicht aus, können alternative Tools vielleicht helfen. Hier ein paar Werkzeuge, die von der UHH bereits selber gehostet werden oder für die Lizenzen beschafft werden oder wurden:

  • HedgeDoc – (ehem. CodiMd) kollaborativ Markdown Dokumente schreiben: https://pad.uni-hamburg.de
  • ARSnova – Classroom Response System für interaktives Feedback: https://arsnova.uni-hamburg.de
  • CollabBoard – Gemeinsam an einer virtuellen Pinnwand arbeiten (Beschaffung wird vom RRZ momentan geplant): https://www.collaboard.app/
  • Collabora – Online Office mit gemeinsamer Dokumentenbearbeitung (in Moodle integriert)
  • Etherpad – Online gemeinsam Text schreiben. (in Moodle und CommSy integriert)
  • OnlyOffice – Online Office mit gemeinsamer Dokumentenbearbeitung (in OpenOLAT integriert)

Bei dem Einsatz dieser Werkzeuge kann es sinnvoll sein, einige mobile Endgeräte für die Teilnehmenden im Seminarraum bereitzustellen. Wir empfehlen hierzu die iPads im Hardwareverleih:

Support bei der Umsetzung hybrider Kleinveranstaltungen

Wir kommen gerne bei Bedarf zu Ihnen an Ihrem Standort um gemeinsam eine funktionierende Hybridlösung mit vorhandenen Webkonferenzanlagen zu entwickeln. Zum Einstieg empfehlen wir das Tutorial zur Nutzung der Logitech Rally mit dem C-Touch Display: Tutorial hybride Veranstaltung mit Logitech Rally und C-Touch.

Wenn an Ihrem Standort nicht genügend oder keine Webkonferenzanlagen bereitstehen, können wir Ihnen mit Geräten aus unserem Hardwareverleih aushelfen. Weiter oben finden Sie die von uns empfohlenen Geräte für hybride Kleinveranstaltungen. Hier finden Sie alle Webkonferenzgeräte in unserem Verleih: Hardwareverleih-Lehre/Webkonferenz.

Wie zu allen Themen der Digitalisierung in der Lehre bieten wir auch zu hybriden Aufbauten zeitnahen Support per E-Mail. Wenn Sie Fragen zu dem Konzept der hybriden Lehre, Webkonferenzsystemen oder der eingesetzten Software haben oder etwas nicht so funktioniert, wie es sollte, melden Sie sich einfach bei uns unter dl.min@uni-hamburg.de.

Gemeinsamer Videochat in Kleingruppen

In dem kleinsten hybriden Szenario, wir nennen es "Gemeinsamer Videochat", sitzen etwa 2-5 Personen zusammen in einem Raum und 1-5 Personen sind per Webkonferenz hinzugeschaltet. Es kann sich hierbei zum Beispiel um ein Teammeeting, eine mündliche Prüfung, ein Tutorium, eine Gruppenpräsentation oder etwa eine Lerngruppe handeln.

Schematische Darstellung eines Aufbaus in einer hybrid durchgeführten Vorlesung Abbildung: Skizze eines hybriden Szenarios eines gemeinsamen Videochats. Es ist der Raum von oben zu sehen. Die Kamera sollte so positioniert werden, dass alle Teilnehmenden gleichzeitig zu sehen sind. Ein externes Mikrofon verbessert die Sprachverständlichkeit erheblich.

Szenario. Eine Kleingruppe eines Seminars soll Ihre Arbeitsergebnisse zusammentragen und die Präsentation der Ergebnisse planen. Drei der Gruppenmitglieder:innen sind in Präsenz vor Ort, zwei sind von zu Hause per Webkonferenz live zugeschaltet. In der anstehenden Diskussion müssen sich alle Teilnehmer:innen gegenseitig hören und sehen können. Materialien sollten gemeinsam betrachtet werden und in einem gemeinsamen Dokument werden die Planungsschritte festgehalten. Das Meeting wird nicht aufgezeichnet.

Benötigte Hardware

  • Laptop/Tablet
  • Empfohlen: Webcam + Speakerphone (oder All-in-One Gerät wie Logitech Connect)
  • Alternativ empfohlen: USB-Mikrofon und Bluetooth Lautsprecher und Webcam
  • Optional ein zusätzlicher Monitor oder Beamer
  • Optional ein Pen Display (oder Dokumentenkamera) für handschriftliche Eingaben
  • Optional: USB-Hub
  • Netzwerkanschluss

Zwar ist ein solches Kleingruppenmeeting auch ohne spezielle Hardware realisierbar, die in den Mobilgeräten eingebauten Mikrofone, Kameras und Lautsprecher sind jedoch von Ihrer Reichweite auf einzelne Personen optimiert und von ihrer Qualität meist nicht besonders hochwertig. Bessere Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn alternative Kameras, Mikrofone oder Lautsprecher angeschlossen werden. Wir haben verschiedene nützliche Geräte in unserem Hardwareverleih, die eine besser Qualität von Webmeetings ermöglichen:

Software für Videochats in Kleingruppen

Die in diesem Szenario verwendete Software unterscheidet sich in der Regel nicht von der, die in hybriden Kleinveranstaltungen verwendet wird (s.o.).

  • Webkonferenzdienste: BigBlueButton, Zoom, Microsoft Teams oder Andere
  • Werkzeuge zum gemeinsamen Schreiben oder Brainstormen: Hedgedoc, Etherpad, Collabora, OnlyOffice, Collaboard

Support

Wie auch zu den anderen hybriden Szenarien bieten wir Ihnen Beratung und Support zu gemeinsamen Videochats. Ebenso können Sie geeignete Hardware auf unserer Hardwareverleih Plattform ausleihen.

Handschriftliche Präsentation in hybriden Aufbauten

In den Fachkulturen der MIN ist es in der Lehre durchaus üblich, Sachverhalte handschriftlich an einer Tafel oder Whiteboard zu präsentieren. Bei der Lehre in der Mathematik ist dies allzu deutlich, hier wird vornehmlich an der Tafel gelehrt. Eine solche handschriftliche Präsentation bring besondere Herausforderungen für die hybride Lehre mit sich.

Dozent vor Tafel Abbildung: Prof. Florian Grüner lehrt an der Tafel. Quelle: https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/14666.

Bei der Präsentation an Tafel oder Whiteboard muss in hybriden Aufbauten das Tafelbild mit einer Kamera eingefangen werden. Die Qualität der Kamera, der Beleuchtung und des Videostreams ist hierbei entscheidend für die Lesbarkeit des Tafelbildes.

Dozent schreibt mit Pen Display Abbildung: Dr. Claus Goertz präsentiert an einem Pen Display. Quelle: https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/49691.

Alternativ zur klassischen Tafel kann auch mit Tablets oder Pen Displays handschriftlich präsentiert werden. Der Vorteil dabei ist die sehr gute Lesbarkeit durch einfaches Screensharing des Tafelbildes. Auch ist eine Anmerkung digitaler Dokumente möglich.

Hardware für handschriftliche Präsentationen in hybriden Lehraufbauten

Tafel im Hörsaal – Die in den Hörsälen eingesetzte Technik ist prinzipiell geeignet, um Tafelanschriebe abzufilmen. Die momentan verbauten Festinstallationen sind nur noch nicht dafür eingerichtet, dass sich über Voreinstellungen Tafelabschnitte auswählen lassen. Daher sollte im kommenden Semester zunächst ein mobiles Lecture2Go-Kit oder zumindest die dazugehörige Kamera mit einem USB-Encoder verwendet werden. Melden Sie sich bei uns oder Ihrem IT-Support, wenn Sie ein solches Szenario planen.

Tafel oder Whiteboard im Seminarräume – Die Qualität der Kameras der bereitgestellten Webkonferenzanlagen mit Logitech Rally reicht aus, um Präsentationen auf kleineren Tafeln oder Whiteboards abzufilmen.

Als mobiles Set für ein solches Szenario könnten Sie sich bei Bedarf eine Sony ZV-1 mit einem Elgato Camlink ausleihen: https://hardwareverleih-lehre.uni-hamburg.de/geraete/sony_zv-1

Pen Display oder Tablet – In einigen Hörsälen und Seminarräumen der MIN-Fakultät sind Pen Displays verbaut. Diese können mit den ebenfalls verbauten Präsentationsrechnern zur handschriftlichen Präsentation genutzt werden.

Ist in dem Raum kein Pen Display oder interaktives Whiteboard vorhanden, können Sie sich bei uns ein mobiles Pen Display ausleihen. Ebenso haben wir Tablets mit Stiften, die zur handschriftlichen Präsentation geeignet sind. Insbesondere, wenn Sie ein aktuelles MacBook nutzen, kann das iPad per Sidecar als zweiter Monitor mit Stiftfunktion genutzt werden.

Bei umfangreichen Tafelbildern, die digital präsentiert werden, kann es sein, dass die Auflösung des Beamers nicht ausreichend ist, um auch kleinere Zeichen scharf darzustellen. Sie sollten sich vergewissern, dass Sie die höchstmögliche Auflösung des Projektors an Ihrem Gerät einstellen, damit eine gute Lesbarkeit auch im Seminarraum oder Hörsaal erzielt wird.

Software für handschriftliche Präsentation in hybriden Lehraufbauten

Neben dem obligatorischen Webkonferenzsystem wird bei digitalen handschriftlichen Präsentationen eine Software benötigt, die ein digitales Whiteboard mit verschiedenen Stiften etc. bietet. Hier gibt es einen großen Markt; folgende Produkte wurden in unserem Kontext schon erfolgreich eingesetzt:

  • Microsoft Powerpoint (Annotationsfunktion)
  • Microsoft OneNote
  • Xournal (Linux)
  • GoodNotes (iOS und macOS)
  • OpenBoard
  • PDF-Annotator

Alle diese Anwendungen haben Vor- und Nachteile, wir beraten Sie gerne, welches Werkzeug für Ihren Bedarf am besten geeignet ist.

Das E-Learning-Büro WiSo hat zu dem Thema der hybriden Lehre mehrere Blogbeitäge veröffentlicht:

Hier die Dienstvereinbarung zur Nutzung von Zoom an der UHH:

Tutorials zu Webmeetings:

Workshops der Fakultät Erziehungswissenschaften zur hybriden Lehre im WiSe 2021:

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung hybrider Lehrszenarien!

Kommentare und Anmerkungen zu diesem Tutorial gerne an dl.min@uni-hamburg.de